Die Anzucht des Gefleckten Lungenkrauts – Pulmonaria officinalis gelingt sowohl durch Teilung als auch durch Aussaat, wobei beide Wege gut für Hobbygärtner geeignet sind. Wer frühzeitig eine robuste Pflanzengesellschaft im Schattenbereich möchte, wählt idealerweise die Teilung.
Teilung: Die beste Zeit für Teilungen ist das Frühjahr (März bis April) oder der Herbst (September bis Oktober). Grabe die Pflanze vorsichtig aus, schneide das Rhizom in mehrere Stücke, wobei jedes Teilstück mindestens einen gut entwickelten Trieb und Wurzeln besitzt. Setze die Teilstücke anschließend mit einem Abstand von ca. 25 bis 30 Zentimetern in eine humose, durchlässige Erde mit gleichmäßigem Feuchtigkeitsangebot. Leichte Bodenversorgungen mit Kompost verbessern das Anwachspotenzial, Dünger ist nicht zwingend erforderlich. Drücke die Erde fest an und gieße zunächst kräftig, um den Neuanlauf zu unterstützen. Bei kühler Witterung profitieren die jungen Triebe von einer Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch, die die Bodenfeuchte stabilisiert.
Aussaat: Die Aussaat ist möglich, wirkt aber langsamer. Sie kann im Frühjahr direkt ins Freiland erfolgen oder zuvor drinnen vorgezogen werden. Wichtig ist eine flache, nur leicht bedeckte Aussaat, da die Samen Lichtkeimer sind. Halte den Boden konstant leicht feucht, aber nicht nass. Die Keimdauer kann länger dauern, oft mehrere Wochen bis Monate. Um eine höhere Keimrate zu erzielen, kann man die Samen vor der Aussaat für etwa 24 Stunden in lauwarmes Wasser legen, danach sanft an der Bodenoberfläche leicht andrücken.
Standort und Bodenbedingungen: Unabhängig vom Anzuchtweg bevorzugt Pulmonaria officinalis einen halbschattigen bis schattigen Standort mit humosem, gut durchlässigem Boden. Durchlässigkeit verhindert Staunässe, die Wurzelfäule verursachen könnte. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte ist wichtig, besonders in der Keim- und Jugendphase.
Pflege nach der Aussaat/Teilung: Jungpflanzen benötigen regelmäßige Wassergaben, besonders in trockenen Perioden. Entferne verblühte Blütenstände, um Kraft in das Blattwachstum zu lenken und die Pflanze kompakt zu halten. Mulchen hilft, die Bodenfeuchte zu stabilisieren. Eine leichte Düngung im Frühjahr mit gut verrottetem Kompost fördert gesunde Blätter undw die Etablierung.
Überwinterung: Geflecktes Lungenkraut ist in vielen Regionen winterhart. Im jungen Stadium kann eine leichte Laub- oder Strohschicht als Winterschutz hilfreich sein, besonders in kälteren Lagen.
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Direktsaat |
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Blütezeit |
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Definition Lichtkeimer: Lichtkeimer benötigen wie der Name schon sagt zum keimen Licht. Dieses Saatgut ist meist recht klein und wird nur auf das Anzuchtsubstrat aufgelegt und leicht angedrückt. Das Andrücken ist sehr wichtig, da diese den Kontakt zum Substrat brauchen! Solches Saatgut wird immer nur mit einem Sprühnebel befeuchten, niemals mit einem Wasserstrahl aus der Gießkanne oder der Wasserflasche, da sonst das Saatgut weggeschwemmt wird und dadurch mit Anzuchtsubstrat überdeckt wird und ist somit nicht mehr dem wichtigen Lichtfaktor der zum Keimen dringend benötigt wird ausgesetzt. Bei Lichtkeimern wirkt Dunkelheit absolut keimhemmend. Dies steuert das Saatgut über die Phytochrome welche die Wellenlänge des anliegenden Lichtes messen und dementsprechend dann die Keimung auslösen, dieser Effekt nennt sich Photomorphogenese. Lichtkeimer nutzen hier den kurzwelligen hellroten Spektralbereich des Lichtes was letztendlich den Keimprozess startet. Lichtkeimendes Saatgut kann sehr schnell austrocknen, weil ihnen die überliegende Erdschicht fehlt. Man sollte Lichtkeimer immer in einem Mini-Gewächshaus oder Anzuchtgefäß welches mit Folie überspannt ist vorziehen, hier verdunstet weniger Feuchtigkeit und bleibt somit dem Keimprozess erhalten. Herkömmliche Anzuchterde neigt aber gerade hier zu Schimmelbildung und Pilzbefall. Hier kommt als Anzuchtsubstrat besonders
Kokoserde oder Kokossubstrat ins Spiel, ist absolut zu empfehlen und herkömmlicher Anzuchterde vorzuziehen. Der Sogenannte Kokoshumus speichert die Feuchtigkeit und ist dazu noch Schimmel- und Pilzresistent.